Ephesos war eine der
bedeutendsten und größten Städte des Römischen Reiches. Zahlreiche
öffentliche Bauten wurden sowohl von der Stadt wie auch von reichen
Bürgern finanziert. Im Rahmen des Kaiserkultes entstanden Tempel für die
Kaiser Vespasian und Hadrian. Ephesos war Sitz des Statthalters der
Provinz Asia.
Erste Besiedlungen im
Stadtgebiet gehen in die Zeit um 5000 v. Chr. zurück. Im 2. Jahrtausend
v. Chr. wird in hethitischen Texten eine Siedlung Apasa im Land Arzawa
erwähnt, die wahrscheinlich mit dem späteren Ephesos identisch ist. Etwa
ab dem 10. Jahrhundert begann die Besiedlung durch ionische Griechen.
296 v. Chr. wurde Ephesos an die heutige Stelle verlegt. Seither war
Ephesos eine große Hafenstadt, die nach 133 v. Chr. dem Römischen Reich
einverleibt wurde. Zunehmende Verlandung verschob die Küstenlinie, so
dass Ephesus heute mehrere Kilometer landeinwärts liegt. Die Stadt
verlor an Bedeutung. Als die Seldschuken 1090 n. Chr. die Stadt
eroberten, hatte sie das Format einer Kleinstadt. Nach einer kurzen
Blütezeit wurde die Stadt im 14. Jahrhundert völlig verlassen.
Berühmt war Ephesos auch
durch das Artemision, den Artemis-Tempel, einem der sieben Weltwunder
der Antike. Der Tempel der Artemis wurde in der ersten Hälfte des 6. Jh.
v. Chr. auf den Resten alter Tempel erbaut. Im
Jahre 365 n. Chr., in der Nacht der Geburt Alexander des Großen, wurde
der Tempel von einem Wahnsinnigen angezündet und niedergebrannt. Die
Epheser bauten um 300 v. Chr. einen neuen Tempel, noch schöner als der alte. Während
der gotischen Invasion im Jahre 263 n. Chr., bei der ganz Ephesos
geplündert und niedergebrannt wurde, wurde auch der Artemistempel
geplündert und verwüstet. Er wurde zwar erneut aufgebaut, verlor aber
durch die Ausbreitung des Christentums an Bedeutung.
Auch in Zusammenhang mit
der Entwicklung des Christentums ist Ephesos von Bedeutung. Im Neuen
Testament ist der Epheserbrief erwähnt, den der Apostel Paulus an die
Christen der Stadt schrieb. Der Legende nach soll sich Maria nach der
Himmelfahrt Jesu mit dem Apostel Johannes in Ephesos niedergelassen
haben und dort viele Menschen in Heilkunde unterrichtet haben. Das
Sterbehaus der Mutter Maria, auf einen Hügel oberhalb
der Stadt, ist heute ein Wallfahrtsort. Dem Brunnenwasser dort wird
heilende Wirkung nachgesagt. |