Antike Tempel in der Türkei
 
Ephesos

 

  

     
 

 

   
Tempel der Artemis
erbaut: Tempel E, Baubeginn um 334 - 300 v. Chr.
Maße: Stylobat: 55,10 x 115,14 m
  Peristase: (2x) 9 (3x9) x (2x) 21
   
Grundriss
   
Römische Provinz: Ionien / Asia
Lage: Selcuk, Landkreis Selcuk, Provinz İzmir
 
   

Der Tempel der Artemis in Ephesos oder kurz das Artemision von Ephesos war der olympischen Gottheit Artemis in ihrer Sonderform als Artemis Ephesia gewidmet. Er soll von der Amazonenkönigin Otrere gegründet worden sein und gehörte als größter Tempelbau zu den „Sieben Weltwundern“ der Antike. Die antike Stadt Ephesos war für ihren Reichtum berühmt und später als Hauptstadt der römischen Provinz Asia eine der größten Städte der Antike.

Das Areal wurde bereits ab der Bronzezeit kontinuierlich genutzt. Die ersten Tempel (A + B) wurden schon im 8. Jh. v. Chr. als Holzkonstruktionen errichtet. Tempel "C" wurde im 7. Jh. v. Chr. angeblich unter dem kaum bekannten Tyrannen Pythagoras errichtet, der noch vor Fertigstellung durch Überschwemmung zerstört wurde.

Der Nachfolgetempel "D" wurde um 550 v. Chr. begonnen. Die Bauarbeiten an diesem Tempel dauerten mit 120 Jahren für antike Verhältnisse ungewöhnlich lang. Der aus einem weiß-bläulichen Marmor der Gegend errichtete Tempel erhob sich auf einem 111,7 Meter × 57,3 Meter großen, nur zweistufigen Unterbau.
Er fiel am 21. Juli 356 v. Chr. einer Brandstiftung durch Herostratos zum Opfer. Herostratos beging die Tat aus Geltungssucht – sein Vorhaben, durch das Niederbrennen des Weltwunders berühmt und somit unsterblich zu werden, ist ihm gelungen.
Der Sage nach soll in der Nacht des Brandes Alexander der Große, der später auch große finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau des Tempels leistete, geboren worden sein, weswegen Artemis, die dessen Geburt in Pella überwachte, ihr eigenes Heiligtum nicht schützen konnte.

Der spätklassische Neubau (Tempel E), mit dem man schon bald darauf begann, sollte dem alte Tempel getreulich wiederhergestellt werden, doch kam es zu einigen Änderungen.
Auch bei diesem Tempel dauerte die Bauzeit mit rund hundert Jahren relativ lang. Gleichwohl kamen bei diesem Tempel alle Bauteile dort zu stehen, wo sie bereits der Vorgänger besaß. Die Bauarbeiten wurden anscheinend nach 250 v. Chr. eingestellt, obwohl einige Bauglieder in Rohform belassen wurden.

In den Blick der Weltgeschichte geriet der Tempel wieder, als etwa 46 v. Chr. Arsinoë IV., die jüngere Schwester Kleopatra VII., ins Exil in den Tempel kam. Da sie jedoch als Blutsverwandte eine potentielle Bedrohung für den Machtanspruch ihrer Schwester darstellte, wurde sie auf deren Initiative und auf Befehl Marcus Antonius' schon 41 v. Chr. wohl auf den Stufen des Tempels selbst hingerichtet.

Während der Regierungszeit des römischen Kaisers Gallienus wurde der Prachtbau im Jahr 268 n. Chr. von den Goten auf einem Kriegszug zerstört, die Reste von den Einwohnern als Baumaterial verwendet.
Die Ephesier gaben den Artemiskult jedoch erst im 4. Jahrhundert auf. Heute zeugt eine einzelne wieder aufgerichtete Säule von dem einstigen Weltwunder.

 
   
Artemis  

Artemis ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes und die Hüterin der Frauen und Kinder. Sie zählt zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten der griechischen Mythologie. Sie ist die Tochter des Zeus und der Leto und die Zwillingsschwester des Apollon. Ihr entspricht Diana in der römischen Mythologie.

 
   
Die Geschichte von Ephesos:

 
   
 
   
 
   
 
   
 
     
     
Fotos: @chim, Monika P.    
Text: Wikipedia u.a.