Auf dem Gebiet der heutigen Türkei errichteten Griechen, Römer Byzantiner und letztendlich auch die Seldschuken ein z. T. noch heute genutztes Straßennetz. Dazu mußten Bäche und Flüsse überquert werden, also Brücken gebaut werden. Etliche dieser Brücken haben - immer wieder repariert und restauriert - die Jahrhunderte überdauert.
Das Straßennetz der Römer umfasste im gesamten Römischen Reich über 100.000 Kilometer und diente vorrangig militärischen Zwecken. Jedoch erleichterten erst diese Straßen den Handel zwischen weit voneinander entfernten Städten und Regionen und wurden zunehmend wichtiger. Besondere Bedeutung kam daher auch den Brücken zu. Die Byzantiner übernahmen die bereits vorhandenen (West)-römischen Straßen und Brücken und bauten diese aus.
Die Brücken der Seldschuken dienten weniger militärischen Zwecken als der gefahrlosen Überquerung oft reißender Gebirgsbäche und -flüsse auf den Karawanenrouten.

       
 

Aizanoi (heute Çavdarhisar)

 

 

     

 

   

 

     
   
 
Römische Brücke über den Penkalas

Zwei der ehemals vier römischen Brücken aus dem 2. Jh. n. Chr.  überspannen noch heute den Penkalas (heute Bedir Çayı), einen kleinen Zufluss des Kocaçay (Rhyndakos).
Während die Brüstung der fünfbögigen Steinbrücke (die Abb. zeigt die dreibögige Brücke) nach Berichten früher europäischer Forschungsreisender bis mindestens 1829 erhalten blieb, ist sie heute durch ein wenig ansehnliches Eisengeländer ersetzt. Sämtlicher Verkehr durch den Ort führt heute über diese Brücke. Sie dürfte in der Antike aufgrund ihrer zentralen Lage in der Nähe des Zeus-Heiligtums und der direkten Anbindung an die Fernstraße nach Kotiaion (heutiges Kütahya) der bedeutendste Flussübergang gewesen sein.

 
     
     
 

Anamur

 
     
   
     
   
 
Alaköprü Brücke

Die historische Brücke Alaköprü über den Anamur Çayı wurde 13. Jahrhundert von den Karamaniden (ein türkisches Fürstentum mit Zentrum in der heutigen Provinz Karaman)  erbaut. Sie liegt ca. 12 km nördlich der Stadt Anamur. Wenige 100 Meter nördlich befindet sich die gleichnamige Talsperre.

 
     
     
 

Aspendos (Belkis)

 
     
   
 
Eurymedonbrücke bei Aspendos

Die Eurymedonbrücke bei Aspendos war eine neunbögige Brücke aus römischer Zeit über den Eurymedon (Köprüçay). Auf den Fundamenten des antiken Bauwerks ruht heute die Köprüpazar Köprüsü, eine seldschukische Spitzbogenbrücke mit römischen Spolien, die – den römischen Pfeilerresten im Flussbett folgend – einen markanten Versprung in der Mitte aufweist.

Die zeitliche Einordnung der Römerbrücke muss in enger Verbindung mit dem bekannten Aquädukt ins nahe Aspendos erfolgen, aus dem ein Teil des Baumaterials entnommen wurde. So sind allein in der Außenverschalung der Brücke rund 250 Lochsteine der Aspendos-Druckleitung als Spolien wiederverwendet worden.
Da die Wasserleitung nachweislich bis in das 4. Jahrhundert n. Chr. in Betrieb war, kann die antike Straßenbrücke über den Eurymedon nicht vor dieser Zeit errichtet worden sein. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass an ihrer Stelle bereits früher eine Römerbrücke stand. Möglicherweise wurde diese gemeinsam mit dem Aquädukt von Aspendos beim großen Erdbeben von 363 n. Chr. zerstört, was die Zweitverwendung der nunmehr unbrauchbar gewordenen Rohrsteine beim Wiederaufbau erklären könnte.

 
     
     
 

Köprüköy/Erzurum

 
     
   
     
   
 
Çobandede Bridge

Die 200 Meter lange Çobandede Brücke überbrückt den Aras-Fluß bei der Ortschaft Köprüköy unmittelbar neben der Europastraße 80 zwischen Horasan und Pasinler.Die Brücke stammt aus der Zeit der Ilchane (mongolische Provinzfürsten) und wurde 1297 von Amir Tschupan errichtet.

 
     
     
 

Limyra

 
     
 

 
     
   
     
   
 

Die Enden

 
     
   
 
Kırk Göz Kemeri

Die römische Brücke bei Limyra (türkisch Kırk Göz Kemeri) in der heutigen Südwesttürkei ist eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt. Sie wurde vermutlich Ende des 2. oder im 3. Jahrhundert erbaut.

Die 360 m lange Steinbrücke führt in der Nähe der antiken Stadt Limyra über den Fluss Alakır Çayı. Ihre 26 Segmentbögen sind heute zum größten Teil verschüttet. Sie haben ein Pfeilverhältnis von 5,3 bis 6,4 zu 1, was dem Bauwerk ein ausgesprochen flaches Profil verleiht und erst im Spätmittelalter (zum Beispiel beim Ponte Vecchio) mit 6,5 zu 1 wieder erreicht wurde. Trotz ihrer herausragenden technikgeschichtlichen Bedeutung ist die Brücke bei Limyra wenig bekannt; die zunehmende Zerstörung des Bauwerks bewog das Deutsche Archäologische Institut (DAI) in den 1970er Jahren zur bislang einzigen Felduntersuchung.
Nachrichten aus der Antike sind über die Brücke nicht überliefert. Erste Schilderungen des Bauwerks tauchen in europäischen Reiseberichten des 19. Jahrhunderts auf: Charles Fellows beschrieb bei einem Besuch im Mai 1840 die Brücke mit 25 Bögen, gleiches taten Spratt und Forbes zwei Jahre später. Eine österreichische Expedition unter Beteiligung von Otto Benndorf interpretierte 1882 das Bauwerk als Teil einer antiken Straße von Limyra zum östlich gelegenen Antalya. Pläne oder Skizzen wurden damals jedoch nicht angefertigt.

 
     
     
 

Manavgat

 
     
   
     
   
     
   
 
Naras Köprüsü

Die Naras-Brücke war Teil einer römischen Straße vom pamphylischen Side in das rund 20 km entfernte Lyrbe über den Naras, einem Melas-Zufluss. Melas war der antike Name für den Manavgat Çay. Die Brücke wurde Anfang der 1990er Jahre restauriert.

 
     
     
 

Nysa

 
     
   
 
Die Brücke von Nysa

Die Brücke von Nysa ist eine römische Flussüberbauung über den Cakircak-Bach in Nysa (Karien), dem heutigen Sultanhisar. Die insgesamt 100 m lange, tunnelartige Überbauung aus der späten Kaiserzeit war in der Antike nach der in Pergamon die zweitgrößte ihrer Art.
Die Nysa-Brücke überspannt den quer durch das antike Stadtgebiet laufenden Cakircak-Bach auf einer Gesamtlänge von ungefähr 100 m, was ihr im Auge des flüchtigen Betrachters den Charakter einer Röhre oder eines Tunnels verleiht. Trotz des äußeren Anscheins handelt es sich aber bei dem durchgehend übertage errichteten Bauwerk um eine Flussüberbauung, d. h. eine besonders breitgezogene Brücke. Flussüberbauten zur Abdeckung längerer Strecken eines Wasserlaufs dienten in der Antike vor allem zur Vergrößerung der innerstädtischen Fläche. Im Falle Nysas bestand der Bauzweck darin, einen geräumigen Vorplatz für das nahe am Bach gelegene Theater zu schaffen.

 
     
     
 

Pergamon

 
     
   
 
Die Brücke von Pergamon

Die Brücke von Pergamon ist eine römische Flussüberbauung in der antiken Stadt Pergamon (heute: Bergama). Die Doppelröhre unter dem Vorplatz der Roten Halle ist mit einer Länge von 183 bzw. 196 m die bei weitem größte Flussüberbauung der Antike.
Zur Zeit Hadrians (r. 117–138 n. Chr.) wurde ein beträchtlicher Teil des Stadtflusses Selinus (heute: Bergama Çayı) überbrückt,
um Raum für den Vorplatz des Tempels der Ägyptischen Gottheiten (auch als Serapis-Tempel oder Rote Halle bekannt) zu schaffen.

 
     
     
 

 Seleukia ad Calycadnum (heute Silifke)

 
     
   
 
Die römische Brücke über den Göksu

Die Brücke über den Göksu (antiker Name Saleph und Kalykadnos) wurde 77/78 vom Prokonsul Statthalter der Provinz Cilicia, Lucius Octavius zu Ehren des Kaisers Vespasian und seiner Söhne Titus und Domitian errichtet. Die Weihinschrift ging 1922 beim Brand des Museum der evgl. Schule in Izmir verloren, das es 1870 von griechischen Einwohnern Silifkes als Geschenk erhalten hatte.
1811 schrieb der britische Admiral Francis Beaufort, der frühere Kalykadnos sei "etwa 180 Fuß breit, dort wo eine sechsbögige Brücke, ordentlich repariert, besteht."  40 Jahre später wird von Victor Langlois, einem französischer Orientalisten, über eine Steinbrücke mit 6 Bögen berichtet, die "teilweise zerstört" ist.
Heute sind nur noch fünf Bögen erhalten, der sechste wurde durch 2 kleinere ersetzt. 1875 wurde die Brücke durch den osmanischen Gouverneur von Silifke, Mehmet Ali Paşa, restauriert. Weitere Restaurierungen erfolgten 1922 und zuletzt 1972.

 
     
     
 

Selge

 
     
   
     
   
 
Eurymedonbrücke bei Selge

Die Eurymedonbrücke (türk.: Oluk Köprü) ist eine römische Brücke über den Eurymedon (heute Köprüçay) bei der antiken Stadt Selge in Pisidien. Sie gehört zu einer Straßenverbindung, die sich aus dem Küstenstrich Pamphylien in das pisidische Hinterland hinaufwindet. Die in dünn besiedeltem Gebiet gelegene Brücke überquert den Eurymedon 5 Kilometer nördlich der Ortschaft Beşkonak.
Das ausgezeichnet erhaltene und heute noch befahrbare Bauwerk ist 14 Meter lang und 3,5 Meter breit (Fahrbahn: 2,5 m). Die lichte Weite des einzigen Bogens beträgt ca. 7 Meter, die Dicke der ohne Mörtel zusammengefügten Keilsteine 60 Zentimeter. Bautechnik und die robuste Ausführung des Mauerwerks weisen auf eine Bauzeit in der Blütezeit Selges im 2. Jahrhundert nach Chr. hin.
42 km flussabwärts befindet sich bei Aspendos eine weitere alte Brücke über den Eurymedon.

 
     
     
 

Silvan

 
     
   
 
Malabadi-Brücke

Die Malabadi-Brücke (türkisch Malabadi Köprüsü) ist eine Bogenbrücke, die den Batman-Fluss in der Nähe der Stadt Silvan im Südosten der Türkei überspannt.
Der Bau begann gemäß Bauinschrift im Jahr 1146/1147 während der Artuqid-Periode und scheint 1154/1155 abgeschlossen zu sein. Die Brücke wurde im späten zwölften Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts restauriert. Sie war einmal in diesem Bereich die einzige Brücke über den Fluss und war bis zum Bau einer neuen Straßenbrücke bis in die 1950er Jahre in ständigem Gebrauch.

Die Brücke kreuzt rechtwinklig zum Fluss, die Fahrbahn verläuft schräg zum Fluss, sodass  im Osten und Westen aufsteigende, geknickte Zufahrten entstanden. Die aus festem Mauerwerk errichteten Zufahrten sind mit kleinen Bögen zum Durchlass von Flutwasser ausgestattet.
Die Brücke ist 150 m lang und 7 m breit, 19 m hoch und besitzt eine Spannweite von 38,6 m.

 
     
     
 

Justinian Brücke (Tarsus)

 
     
   
     
   
     
   
     
 
Justinian-Brücke

Benannt wurde die Brücke nach dem byzantinischen Kaiser Justinian, der sie während seiner Regentschaft (527 - 565 n. Chr.) errichten lies.
Tarsus, einst eine nur gut 3 km vom Meer entfernte Hafenstadt, war vom Meer her über den Fluss Kydnos (heute Berdan Çayi) zu erreichen. Auf dem Landweg führte die Route von Soli bzw. Pompeiopolis (Mersin) nach Adana über diesen Fluss. Die zunehmende Verlandung der Mündung durch die vom Kydnos transportierten Sedimente veränderte den Flusslauf ständig und es kam immer wieder zu Überschwemmungen die eine Flussüberquerung stark beeinträchtigten.
Justinian veranlasste und subventionierte den Bau eines Entlastungskanals, der den Abfluß des Kydnos erleichterte und in Teilen bis heute das Flussbett bildet. Zur unbehinderten Überquerung dieses Kanals wurde eine ca. 60 Meter lange Steinbrücke errichtet, die heute nach ihrem Erbauer benannt wird.
Das Flussbett verschob sich im Laufe der Zeit weiter ostwärts und führte in den 1960er Jahren, als im Osten der Stadt neue Siedlungen entstanden, zum Bau einer breiten Zufahrtstraße und dem Bau einer neuen Brücke. Die alte Justinianbrücke, zeitweise auch Baç Köprüsü (Zollbrücke)genannt, wurde, inzwischen außer Betrieb, 1978 restauriert und in den neu entstandenen Kuva-i Milliye Parkı integriert.
Die Bezeichnung "Zollbrücke" entstand in der Zeit, als die den Fluss überquerenden Karawanen an der Brücke ihren Tribut entrichten mussten.

 
     
     
 

Antike Brücke (Nähe Mut)

 
     
   
 
Antike Brücke bei Mut

Die Brücke befindet sich neben der Nationalstraße D715, Silifke - Karamanmaraş, ca. 5 km nördlich von Mut. Nähere Informationen über diese Brücke waren nicht zu finden.

 
     
     
 

Antike Brücke (Nähe Kilistra/Lystra)

 
     
   
 
Kumralı Köprüsü

Die vermutlich römische Brücke befindet sich an der Osmanlı Cad, zwischen Gökyurt (Kilistra / Lystra) und Konya, ca. 9 km nach Gökyurt. Nähere Informationen über diese Brücke waren nicht zu finden.

 
       
       
 

Fotos: @chim

   
 

Quelle: Wikipedia u.a.

   
               
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