Antike Theater in der Türkei
 
Sagalassos

 

     
 

 

   
Weitere Namen: ./.
Römische Provinz: Pisidien
Lage: Ağlasun, Landkreis Ağlasun, Provinz Burdur
Fassungsvermögen: ca. 8.000 Zuschauer
Maße: ø cavea: 97 m
ø orchestra: 20 m
 
   

Das (römische) Theater von Sagalassos wurde im 2. Jh. n. Chr. errichtet. Wie fast alle griechisch/römischen Theater lehnt es mit seiner cavea an einem Berghang. Speziell der westliche Bereich des Theaters wurde mit Gewölbekammern aus Mauerwerk errichtet. Hier befanden sich die Hauptzugänge zu den Zuschauerrängen. Das Theater wie auch die gesamte Stadt Sagalassos wurde wiederholt durch verheerende Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen. Nach einem Erdbeben im 7. Jh. wurde die Stadt weitgehend aufgegeben.

 
   
Die Geschichte von Sagalassos:  

Sagalassos wurde in hellenistischer Zeit gegründet und nach einem schweren Erdbeben im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. während der spätantik-frühbyzantinischen Epoche aufgegeben. Offenbar blieb die Ruinenstadt danach unberührt und fast ungeplündert bis in die Gegenwart erhalten, obwohl Säulen-, Gebäudefragmente und Tonscherben schon dem ungeübten Auge eine ausgedehnte, in ihrer Blüte sehr wohlhabende antike Stadt signalisieren.

Als Alexander der Große 333 v. Chr. Sagalassos auf seinem Weg nach Persien eroberte, war es bereits eine der wohlhabendsten Städte in Pisidien. Einige tausend Einwohner dürften die Stadt bewohnt haben. Nach dem Tode Alexanders wurde die Region eines der Territorien von Antigonos I. Monophthalmos (321 bis 301 v. Chr.), möglicherweise des Lysimachus (301 bis 281 v. Chr.), der Seleukiden von Syrien (281 bis 189 v. Chr.) und der Attaliden von Pergamon (189 bis 133 v. Chr.). Archäologische Befunde zeigen, dass die hellenistische Kultur von den Anwohnern schnell übernommen wurde.

Im römischen Imperium wurde Sagalassos eine der bedeutendsten städtischen Siedlungen in Pisidien, wobei sich eine auffällige Diskrepanz zwischen der vermutlich geringen Einwohnerzahl (nach bisherigen Erkenntnissen wohl deutlich unter 10.000 Menschen) und der Pracht und Größe der öffentlichen Bauten beobachten lässt.

Erdbeben verwüsteten wiederholt die Stadt, so insbesondere 518, vor allem aber ergriff eine Epidemie (die Justinianische Pest) um 542 auch Sagalassos und tötete wohl etwa die Hälfte der Bevölkerung. Noch einmal konnte sich der Ort aber erholen. Persische Raubzüge bedrohten die Stadt dann um 620, und nach einem weiteren Erdbeben, das die Stadt spätestens in der Mitte des 7. Jahrhunderts erneut zerstörte, wurde sie weitestgehend aufgegeben. Das einfache Volk mag das Tal wieder besiedelt haben. Ausgrabungen förderten lediglich Zeichen eines befestigten Klosters zu Tage, möglicherweise eine religiöse Gemeinschaft, die im 12. Jahrhundert zerstört wurde. Sagalassos verschwand aus allen Aufzeichnungen und wurde vergessen. In den folgenden Jahrhunderten bedeckten Schutt und Sedimente die Ruinen von Sagalassos und wegen seiner Lage wurde es nicht in nennenswerter Weise geplündert.

Um 400 n. Chr. wurde Sagalassos befestigt, vermutlich war dies eine Reaktion auf die angespannte Lage des Imperiums in dieser Zeit; dennoch war der Ort während der ganzen Spätantike noch immer bedeutend und prosperierte; auch großzügige Privathäuser wurden noch im 6. Jahrhundert errichtet.

 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
Zugang von außen zum geschlossenen Umgang vor dem diazoma  
   
 
Zugang von außen zur orchestra  
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.