Antike Theater in der Türkei
 
Pinara

   
     
 

 

   
Weitere Namen: ./.
Römische Provinz: Lykien
Lage: Minare Köy, Landkreis Fethiye, Provinz Muğla
Fassungsvermögen: ca. 2.000 Zuschauer
Maße: ø cavea: 54,5 m
ø orchestra: 14,5 m
 
   

Das ursprünglich hellenistische Theater aus dem 2. Jh. v. Chr. wurde ca. 175-210 n. Chr. unter römischer Regentschaft, vermutlich unter Zuhilfenahme von Geldern des Opramoas von Rhodiapolis, umgebaut. Es weist heute einen einzigen Rang mit 27 Sitzreihen auf. Das Bühnenhaus ist bis auf seine Fundamente zerstört. Die durch Erbeben herabgestürzten Bauteile liegen zerstreut am Hang unterhalb des Theaters.

 
   
Die Geschichte von Pinara:  

Die antike Stadt Pinara gehörte vermutlich in hethitischer Zeit zu den von den Hethitern benannten Lukka-Ländern. Der Historiker Menekrates von Xanthos berichtet von einer Stadtgründung durch Auswanderer von Xanthos, was die enge Verbindung beider Städte erklären würde.
Pinaras größte Blüte setzte ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. ein, sodass es eine tragenden Rolle im Lykischen Bund übernehmen konnte.

Pinara besaß im  Lykischen Bund drei Stimmen. Im Jahr 334 v. Chr. ergab sich die Stadt Alexander dem Großen. Nach Alexanders Tod fiel die Stadt an das Königreich Pergamon. Pergamons letzter König, Attalos III, verfügte, dass nach seinem Tode sein Königreich der römischen Republik zufallen solle. Er starb 133 v. Chr. Eine neuerliche Blütezeit erlebte die Stadt in der römischen Kaiserzeit. Ein Großteil der heute erkennbaren Bauten stammt aus dieser Zeit.

Die Stadt wurde von etlichen Erdbeben heimgesucht. Nach dem verheerenden Erbeben von 141 n. Chr. spendete Opramoas von Rhodiapolis für die Reparatur öffentlicher Gebäude von Pinara eine erhebliche Summe Geldes.

Die völlig unterschiedlichen Felsengräber und insbesondere die fassandenlosen fast 900 Grabhöhlen in der Steilwand des Burgberges waren lange Zeit Grund für eine intensive Erforschung lykischer Gräberarchitektur. Inzwischen gilt als gesichert, dass die Einfachheit der Grabhöhlen der mäßigen Qualität des Felsens geschuldet ist und sich in den heute schmucklosen Öffnungen selbst qualitativ hochwertige Fassaden aus Holz oder Stein befunden hatten.
Ansonsten ist Pinara noch weitgehend unerforscht. Nennenswerte Ausgrabungen gab es bisher nicht.

 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
   
 
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.