Apollon war einer der Hauptgötter der Stadt Side. Zweiunddreißig 8,9 Meter hohe Säulen aus weißem Marmor mit korinthischen Kapitellen umringten den Naos des Apollontempels. Auf den Säulen ruhten mit Medusenhäuptern verzierte Architrave. Zwischen ihnen sind Triglyphen (Drei Rillen) zu sehen. Auf der dem Meer zugewandten Eingangsfront des Tempels sind neben den Medusenhäuptern verschiedene Ornamente mit Pflanzenmotiven angebracht.
In byzantinischer Zeit wurde im Norden der beiden Tempel eine 50 x 50 Meter messende Basilika errichtet. Der Apollon- wie auch der nebenan liegende Athena-Tempel wurden abgerissen und das Areal in das Atrium der Basilika umgewandelt. Die fünf sichtbaren Säulen mit ihrem Gebälk, die heute das Wahrzeichen Sides bilden, wurden in den 1980er Jahren im Rahmen der Rekonstruktionsarbeiten wieder aufgerichtet.

Apollon (deutsch auch Apoll) ist in der griechischen und römischen Mythologie der Gott des Lichts, der Heilung, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Mäßigung sowie der Weissagung und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesangs; außerdem war er Gott der Heilkunst und Gott der Bogenschützen. Als in Didyma gezeugter Sohn des Göttervaters Zeus und der Göttin Leto (lateinisch Latona) gehörte er wie seine erstgeborene Zwillingsschwester Artemis (lateinisch Diana) zu den Olympischen Göttern, den zwölf Hauptgöttern des griechischen Pantheons. Das Heiligtum in Delphi, die bedeutendste Orakelstätte der Antike, war ihm geweiht.