Die Geschichte von Çatıören  
   

 

 

 

   

Çatıören ist die türkische Bezeichnung für eine Ruinenstätte aus hellenistisch-römisch-frühbyzantinischer Zeit im Rauen Kilikien in der südlichen Türkei. Die Siedlungsreste liegen im bergigen Hinterland von Ayaş, dem antiken Elaiussa Sebaste, sechs Kilometer vom Mittelmeer entfernt, an der Straße, die von Ayaş über Kızılbağ und Emirzeli nach Sömek, Cambazlı und weiter nach Olba und Diokaisareia führt.

Die ältesten Bauten des Ortes werden ins 3. bis 2. Jahrhundert v. Chr. datiert, der Tempel nach den Inschriften etwa ins 2. bis 1. Jahrhundert v. Chr. Ähnlich einfache Tempelbauten sind aus Südanatolien sonst nicht bekannt. Spuren einer byzantinischen Umwidmung wurden nicht gefunden, möglicherweise weil der Bau architektonisch nicht dafür geeignet war.

Südöstlich des Tempels steht auf dem Felsen ein olbischer Turm, ebenfalls in polygonaler Bauweise, mit einer ebensolchen, nach Nordosten vorgelagerten Mauer. Unterhalb dieser liegen mehrere Häuser in gleicher Bauweise, ebenso an den südlichen und östlichen Hängen des Sporns sowie im umliegenden Tal.

Am nordöstlich gegenüberliegenden Hang, an der Straße, steht die Ruine einer dreischiffigen Basilika mit Emporen und Chorumgang. Ihre Schiffe sind durch eine Reihe von fünf oder sechs Säulen getrennt, deren Schäfte und Basen im Innenraum liegen. Überstehende Quader an der nördlichen Ecke der Westwand deuten an, dass der Bau eines Narthex geplant war. Ein leicht von der Südwand abgerückter Mauerwinkel an der Südwestecke könnte als Fundament für diesen Vorbau gedacht gewesen sein.
Kirchen mit geplanten oder später angebautem Narthex sind in Kilikien nicht ungewöhnlich, Beispiele sind Demirciören, Cambazlı oder Kadırlı. In der nördlichen Umgebung der Basilika liegt eine kaiserzeitliche Nekropole mit Felsreliefs und Grabhäusern.

 
     
     
Foto: @chim    
Text: Wikipedia u.a.