Sahip Ata Han | ||||||||||||||
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Das Portal | ||||||||||||||
Sahip Ata Han (auch Sahipata Han) ist eine seldschukische Karawanserei. Sie befindet sich im heutigen Ort Sultandağı an der D300 zwischen Afyonkarahisar und Akşehir. |
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Das Portal | ||||||||||||||
Gemäß der Inschriftentafel wurde der Sahipata Han in den Jahren 1249-1250 unter Sultan Izzeddin Keykavus II errichtet. Namensgeber war Sahip Ata Fahrettin Ali auch als Fakhr al-Din Ali bekannt († 1288/1289), ein seldschukischer Politiker. Er war Wesir und Großwesir im Sultanat der Rum-Seldschuken. Unter seinem Patronat wurde der Han errichtet. |
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Die Südseite an der geschlossenen Halle | ||||||||||||||
Am 3. Februar 2002 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6.0 die Region. Das Epizentrum lag in der Nähe der 40.000 Einwohner zählenden Stadt Bolvadin. Am schwersten wurde Sultandağı getroffen: Allein hier kamen mehr als ein Dutzend Einwohner ums Leben, da einen Großteil des Stadtzentrums zerstört wurde. Der Han wurde schwer beschädigt, die Moschee im Innenhof fiel fast vollständig in sich zusammen. 2005 begannen aufwändige Restaurierungsarbeiten durch die Selcuk-Universität Konya. Die Arbeiten endeten 2008 und wurden 2009 zur Gänze abgeschlossen. Hauptaugenmerk lag dabei auf der Moschee. |
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Die Moschee überragt die Außenmauern | ||||||||||||||
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Die Nordseite | ||||||||||||||
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Bereits im 19. Jahrhundert waren Gewölbe und Kuppel repariert worden. 1970 erfolgte eine Reparatur des Daches der geschlossenen Halle. Leider wurden dabei ungeeignete Materialien verwendet die schon während der Restaurierungsarbeiten Feuchtigkeit aufnahmen und mit zum Einsturz während des Erdbebens 2002 beitrugen. Die nach Nordosten ausgerichtete Vorderseite des Sahipata Han mit dem Eingangsportal liegt parallel zur Straße. Er wurde ganz nach seldschukischer Tradition mit einer geschlossenen Halle (auch Winterhalle genannt) und einem umbauten Innenhof errichtet. Eine Besonderheit der Moschee: Sie ist um 20° verdreht um ihre Achse traditionell nach Norden auszurichten. Die Inschriftentafeln über dem Außen- und Innenportal sind erhalten. Mit der Moschee im Innenhof reiht sich der Sahpata Han in die Reihe der Karawansereien wie z.B. der Ağzikara Han und der Sultan Han, beide in der Nähe von Aksaray, ein. Abmessungen: Geschlossene Halle: 26 x 26 m, Innenhof: 36 x 38 m = gesamt 2044 qm, Moschee: 7 x 7 m |
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Die Ostseite | ||||||||||||||
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In der Westwand der Moschee kamen bei den Renovierungsarbeiten Sarkophagfragmente aus römischer und byzantinischer Zeit zutage. Über die Geschichte der Siedlung ist kaum etwas bekannt. Genau wie über die 70 km entfernte Stadt Akroinos oder Akroinon, wie Afyonkarahisar in römischer und byzantinischer Zeit hieß. Belegt ist, dass der byzantinische Kaiser Leo III. im Jahr 740 die Stadt in der Schlacht bei Akroinon erfolgreich gegen die Araber verteidigte. Die Kampfhandlungen sollen sich bis weit nach Osten hingezogen haben. |
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Das Badehaus |
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Eine Seltenheit, wie man sie nur bei wenigen Han, wie z.B. bei dem Kargi Han und beim Ağzikara Han findet, ist ein separates Badehaus außerhalb des Han. Zwar ist das ursprüngliche Baudatum nicht überliefert, die charakteristischen Merkmale des Baus deuten auf eine Errichtung in der Zeit der Seldschuken hin. Im Laufe der Zeit wurde das Gebäude mehrmals renoviert. Nachdem es Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu erheblichen Schäden kam, wurde das Bad erneut umfassend restauriert und ist noch heute als städtisches Bad, "Şehır Hamamı", in Betrieb. |
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Fotos: @chim, Monika P. | ||||||||||||||
Text: Wikipedia u.a. | ||||||||||||||
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