Lyrboton Kome | |||
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Ölmühle |
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Das antike Lyrboton Kome gilt als eines der wichtigsten Olivenölproduktionszentrum der Antike. Die auf dem Gebiet der Stadt Antalya, oberhalb des Stadtteils Varsak liegenden Ruinen des ca. 2.200 Jahre alten Ortes wurden in den letzten Jahren vom Gestrüpp und Unterholz befreit und im September 2018 nach feierlicher Eröffnung durch lokale Prominenz für Besucher freigegeben. Ein alter, früher mühselig begehbarer Fußweg wurde verbreitert, sodass es heute ohne weiteres möglich ist, die Stadt mit dem PKW zu erreichen und zu durchqueren. Zu sehen sind die Ruinen von etlichen Ölmühlen, Wohnhäusern, Bädern, Kirchen und Gräbern. Über Jahrzehnte von Schatzsuchern geplündert hofft man heute, die verbliebenen Artefakte nachhaltig schützen zu können. |
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Presstisch einer Hebelpresse | |||
Lyrboton Kome ist als ein großes Dorf zu bezeichnen, das unter der Verwaltung der Stadt Perge stand. Bemerkenswert ist, dass nicht, wie man vermuten könnte, mit der viel näher liegenden Hafenstadt Attaleia (heute Antalya) verbunden war, sondern sich unter der Verwaltung der Stadt Perge befand. Das Alter des Ortes wird heute auf ca. 2.200 Jahre geschätzt. Die heutigen Ruinen stammen aus römischer, byzantinischer und späterer Zeit, jedoch muss es in der vorrömischen Zeit einen Bauernhof mit Olivenölproduktion gegeben haben. Derartige Bauernhöfe, "Baris" genannt, entstanden in hellenistischer Zeit. Inschriften auf Blöcken des wohl wichtigsten Bauwerkes des Ortes geben Aufschluss über den Namen des Besitzers, dass es sich um ein wichtiges Ölförderzentrum handelte und dass das Gebäude ein Turm war. Ferner identifizieren sie den Ort als Lyrboton von Perge. |
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Die Inschrift auf
dem Turm -heute wird er als Arete-Kulesi bezeichnet- sagt aus, dass die Besitzer und Herren
des Dorfes und der Olivenhaine in der Römerzeit die
Brüder Demetrios und Apollonios waren. Demetrios Tochter
und Demelers Priesterin Arete ließen den Turm auf eigene
Kosten neu errichten, um ein Versprechen an das Dorf zu
erfüllen. Sie ließ es überdachen und widmete es dem
Kaiser Caesar Domitian Augustus Germanikus und der
Artemis von Perge. Die ursprüngliche
Errichtung des Gebäudes stammt aus der Zeit von Domitian
(81-96 n. Chr.); eine Dachreparatur erfolgte zu
Hadrians Zeiten (117-138 n. Chr.). |
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Am "Arete-Kulesi", der Artete-Turm | |||
Die Produktion und der Export von Olivenöl bildeten die Lebensgrundlage von Lyrboton Kome. In keiner anderen Siedlung der Region gibt es so viele Olivenpressen wie in Lyrboton Kome. Die gesamte Siedlung war als Ölförderzentrum organisiert. Die Ölmühlen sind als ein integriertes System mit gemeinsamer Nutzung der Zisternen angeordnet. Es scheint, dass die Oliven aus den Olivenhainen der Gegend gesammelt und in Lyrboton Kome verarbeitet wurden. |
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Der "Arete-Turm" | |||
Abgesehen davon, dass Olivenöl in Öllampen aller Epochen verwendet wurde, hat Lyrboton Kome vermutlich seine produktivste Phase während der späthellenistischen und römischen Zeit erlebt, als das kostbare Olivenöl in Gymnasien und Bädern in großer Menge verwendet wurde. Die Karrenwege nach Norden, die heute noch 200 Meter lang sichtbar sind, deuten darauf hin, dass das Öl auf Karren nach Norden in die anatolische Hochebene transportiert wurde, wo die römischen Legionen in zahlreichen Kleinstädten stationiert waren. Die Straße führte direkt nach Antiochia in Pisidien und zweigte in Apollonia nach Apamea ab. Da auf der anatolischen Hochebene keine Oliven angebaut werden konnten, machte der Handel die Besitzer der Ölpressen und Ölmühlen von Lyrboton Kome zu wohlhabenden, einflussreichen Bürgern von Perge. |
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Karrenweg nach Süden | |||
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Weg nach Norden |
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Badehaus |
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Die Ruine des als Badehaus (Hamam) identifizierten Gebäudes befindet
sich an der in Nord-Süd Richtung verlaufenden Hauptstraße, gleich
neben dem Wohnviertel. Der teilweise erhaltene überwölbte
Haupteingang zum gesamten Badekomplex befindet sich an der der
Straße zugewandten Seite des Gebäudes. |
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Zisterne hinter dem Bad |
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Im Nordwesten des Gebäudes befindet sich eine riesige, 19,90 x 5,40 Meter große Zisterne. Sie wurde komplett aus dem Felsen herausgearbeitet. Eine stirnseitig erhaltene Mauer sowie die seitlich erhaltene Abschlußkante zeigen, dass die Zisterne mit einem Tonnengewölbe überdacht war. Durch einen in situ erhaltenes, 2,70 x 0,50 Meter messendes Bauteil ist ersichtlich, dass sich der Zufluss in der südwestlichen Ecke befand. |
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Fotos: @chim | |||
Quelle: Nevzat Çevık, An Olive Oil Production Center in Pamphylia: Lyrbotonkome | |||
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