Korakesion (heute Alanya)

 

 

     
 

 

Die Festung auf der Ostseite  
   

Die Spuren des antiken Korakesion (oder auch Koracesium) beschränken sich heute auf den weithin sichtbaren Burgberg mit der vermutlich im 3. Jh. v. Chr. begonnenen und später immer weiter ausgebauten Festung. In seldschukischer Zeit wurde der Rote Turm (Kızıl Kule) und eine Schiffswerft errichtet.

 
   
 
   

Die Festung Alanya liegt auf einer Felsnase direkt im Meer. Aufgrund dieser Lage war sie vom Wasser wie auch vom Land schwer zu erreichen und war dadurch über Jahrhunderte hinweg leicht zu verteidigen.
Der Alanya-Felsen war lange Zeit die Basis für die Niederlassung früher Zivilisationen. Sie lassen sich bis ins 4. Jh. v. Chr. zurückverfolgen. Die oberste Spitze der Felsnase war in der frühen hellenistischen Periode mit einer Verteidigungsmauer ausgestattet. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie weiter ausgebaut. Die eindrucksvolle Festungsanlage die wir heute besichtigen können, wurde von den Seldschuken vollendet.

 
   

 
Die Befestigungsanlagen und die Nordbastion, der Ehmedek  
   

Die Festung besteht aus drei Hauptsektoren, dem äußeren, dem mittleren und dem inneren Sektor. Der äußere Sektor erstreckt sich vom Hügel über den Roten Turm zum Ehmedek und dem Arap Evliyası und dann zurück hinunter zum Meer. Dieser Sektor enthält wichtige Bauwerke aus seldschukischer Zeit, wie den Roten Turm, die Werft und den Tophane Turm. Der mittlere Sektor befindet sich zwischen den Mauern des Arap Evliyası Turmes und der Zitadelle (İçkale). Im mittleren Teil liegen das Akşebe Türbesi, ein Badehaus und das Ehmedek, der Nordbastion alles ebenfalls aus Seldschukischer Zeit stammend. Die Sülemaniye Moschee und Bedesten stammen aus der osmanischen Zeit.

 
   

 
Das Wahrzeichen Alanyas, der Rote Turm (Kızıl Kule)

 

 

Der "Rote Turm" wurde im Jahr 1226 auf Geheiß des seldschukischen Sultan Alaeddin Keykubad I. erbaut.
Er wurde wurde als Wach- und Wehrturm zum Schutz des Hafens und der Festung errichtet und hat die Form eines Achtecks, einen Durchmesser von 29 Meter und eine Höhe von 33 Metern.
Ungeachtet seiner einfachen äußeren Erscheinung ist er in seinem Innern äußerst komplex gestaltet. Er besteht aus 5 Etagen, die in ihrer Anlage und Gestaltung unterschiedlich sind. Zur Verteidigung sind die Wände der einzelnen Stockwerke mit Schießscharten und z.T. mit Pechnasen versehen. Von einem Zinnenkranz abschließenden konnten Angreifer beschossen werden konnten.

 
   

 
Die obersten Stockwerke des Turmes  

 

 
 

 

 

Vom Turm aus hatten die Verteidiger Zugang zu den Wehrgängen der Befestigungswälle der unteren Verteidigungslinie.

 
   

 

Wehrgang der unteren Verteidigungsanlage

 

 

 

 

Die seldschukische Schiffswerft von 1227

 
   

Die Schiffswerft wurde im Jahr 1227 wie der Rote Turm vor ihr durch den seldschukischen Sultan Alaeddin Keykubad I. errichtet. Sie hat 5 überwölbte Schwimmdocks und hatte die Abmessungen von 57 Metern in der Breite und 40 Meter in der Tiefe.
Die Werft wurde für den Bau und die Reparatur kleinerer Schiffe benutzt und galt nach dem Hafen von Sinop am schwarzen Meer als als zweitwichtigster maritimer Stützpunkt der Seldschuken. Mit ihrer Errichtung wurden die Seldschuken eine Macht am Mittelmeer und Alaeddin Keykubad erhielt demzufolge den Ehrentitel "Sultan beider Meere".

 
   

 

 

Im Altertum war die Stadt unter dem Namen Korakesion bekannt. Bis zum 2. Jh. v. Chr. behielt sie, trotz vieler Einflüsse, ihre Unabhängigkeit. Im 2. Jh. v. Chr. übernahm der Pirat Diodotos Tryphon die Stadt, die als Seeräuberhafen bekannt wurde. Der Teil der Verteidigungsmauer, der sich vom Schrein des Arap Evlİyası bis zum Ehmedek hinzieht, wird der Zeit der Herrschaft des Tryphon zugeordnet. Erkennbar an der Konstruktion, bei der kein Mörtel verwendet wurde, und der Größe der Steinblöcke.
Im Jahr 65 v. Chr. wurden die Piraten in der berühmten Seeschlacht von Koracesium von Pompeius besiegt. Zwei Jahrzehnte später schenkte Mark Anton die Stadt samt Umgebung seiner geliebten Kleopatra, die von hier aus Holz für den Flottenbau nach Alexandria verschiffen ließ. Der Wohlstand und die Bedeutung der Stadt stieg, konnte aber nicht mit dem weiter westlich gelegenen Side konkurrieren.

Die Geschichte der Stadt in der byzantinischen Periode ist weitgehend unbekannt. Man weiß nur, dass die Stadt in dieser Zeit Kalanoros (schöner Berg) genannt wurde. Einige Bauten haben die byzantinische Periode überlebt, wie etwa die aus dem 11. Jh. n. Chr. stammende Kirche in der Zitadelle, Arap Evliyası, ein kleines Kloster nahe dem Cilvarda-Areal und die runden Türme, die im mittleren Sektor in einer Reihe zu der Zitadelle der Festung stehen.
Ab dem 11. Jahrhundert wurde die Stadt von armenischen Fürsten beherrscht. 1221 n. Chr. übergab der damalige Herrscher Kyr Fard die Stadt an den anrückenden Seldschuken-Sultan Alaeddin Keykubad im Tausch gegen den Gouverneursposten in Akşehir.
Unter den Seldschuken begann Alanyas erfolgreichste Ära. Die Stadt nahm den Namen des Sultans, der sie nun übernahm, benannt: "Alaiyye". In dieser Zeit wurde die Festung ausgebaut, die Werft, der Rote Turm, die Süleymaniye Moschee und Bedesten sowie der Tophane Turm erbaut.
Nach dem Zusammenbruch des seldschukischen Reiches ging im Jahre 1293 die Herrschaft über Alanya an die Karamanoğlu-Dynastie. Es gibt Gebäude mit Inschriften aus dieser Zeit.
1427 wurde die Stadt für 5000 Goldstücke an die ägyptischen Mamelluken verkauft. 1471 wurde Alanya Teil des osmanischen Reiches und wurde von Gedik Ahmet Paşa regiert.

Die Spitze des Burgfelsens zeigt viele Beispiele urbaner, militärischer und religiöser Architektur, wie Moscheen, Kirchen, Zisternen, Markthallen, Kasernen, Bäder usw.
Die Festungsmauern erstrecken sich insgesamt über 6500 Meter mit 140 Türmen. Die Mauern und Türme verfügen über Wehrgänge zum leichteren Truppentransport. Verschiedene Stellen der Festung konnten durch große, hölzerne Tore betreten werden. Es gab aber auch zusätzlich mehrere kleinere, gut zu verteidigende Eingänge.
Die Festung besteht aus drei Hauptsektoren, dem äußeren, dem mittleren und dem inneren Sektor. Der äußere Sektor erstreckt sich vom Hügel über den Roten Turm zum Ehmedek und dem Arap Evliyası und dann zurück hinunter zum Meer. Dieser Sektor enthält wichtige Bauwerke aus seldschukischer Zeit, wie den Roten Turm, die Werft und den Tophane Turm. Der mittlere Sektor befindet sich zwischen den Mauern des Arap Evliyası Turmes und der Zitadelle (İçkale). Im mittleren Teil liegen das Akşebe Türbesi, ein Badehaus und das Ehmedek, der Nordbastion alles ebenfalls aus Seldschukischer Zeit stammend. Die Sülemaniye Moschee und Bedesten stammen aus der osmanischen Zeit.

 
     
     
Fotos: @chim    
Quelle: Wikipedia u.a.