Aspendos in Pamphylien

 

 

     
 

 

Das römische Theater von Aspendos  
   

Der Besuch des antiken römischen Theaters von Aspendos gehört zum Pflichtprogramm aller Touristen an der Türkischen Riviera. Zu recht wie wir finden, denn dieses Theater ist nach dem in Bosra in Syrien und Orange  in Südfrankreich weltweit das dritte antiken Theater mit intaktem Bühnenhaus.

 
   

 
Das Bühnenhaus von außen  
   

Das Theater bot auf 39 Sitzreihen Platz für 20.000 Zuschauer. Der Bau wurde im 2. Jh. n. Chr. errichtet. Da die Seldschuken das Theater im Mittelalter als Karawanserei nutzten, wurde es fortwährend repariert. Das erklärt seinen Erhaltungszustand.

 
   

 
Blick aus dem Bühnenhaus  
   

2015 wurde das rund 1.800 Jahre alte Monument einer grundlegenden Renovierung unterzogen. Das Ergebnis sorgt seitdem für breiten Spott und Empörung. Die Restauratoren hatten - wie in der Türkei üblich, weißen Marmor zwischen die originalen dunkelgrauen Stufen des Theaters eingesetzt. Nicht nur Touristen, die das Theater von früher her kannten, üben heftige Kritik an dem fleckigen Aussehen der Sitzreihen.

 
   

 
Das Theater bis 2015  
   

 
Das Bühnenhaus  
   

Die Zeichnung (nach Karl Graf Lanckoroński) zeigt die zeichnerische Rekonstruktion der dem Zuschauer zugewandten Seite der Bühnenwand (scaena_frons). Unterhalb der Mauerkrone sind noch heute die Einlassungen erkennbar, auf denen die hier gezeichnete schräge Holzkonstruktion ruhte, welche die Bühne überspannte und für eine noch bessere Akustik sorgte.

 

 

 

 

 

 

Die Basilika

 
   

Die meisten Besuchergruppen beschränken sich auf den Besuch des berühmten Theaters. Ein Fehler, denn rechts neben dem Theater führt ein Weg den Berg hinauf zu den Ruinen der Akropolis von Aspendos. Das Plateau hält noch einige interessante Bauten aus römischer Zeit parat, wie z.B. ein Bouleuterion, einen Tempel, die Reste einer Basilika, ein Nymphäum sowie die Agora.

 
   
 
Das Nymphäum  
   
 
Tempelfundament  
   

 
Einer der beiden Drucktürme des Aquädukts. Hier in Belkıs  
   

Die Wasserversorgung der Stadt wurde durch noch heute zum Teil hervorragend erhaltene Reste eine Aquäduktes sichergestellt. Das Wasser wurde aus dem Taurusgebirge über die nördliche Ebene der Stadt zugeführt. Besondere Beamte waren für die Regelung der Wasserzuteilung zuständig, die durch strenge Gesetze den Schutz der Anlagen gewährleistete. Wie in den größeren Überlandleitungen üblich, nutzte man Freispiegelgefälle und verwendete teilweise Druckleitungen mit dazwischengeschalteten Drucktürmen, um die Höhenunterschiede auszugleichen.

 
   
 
Das Aquädukt in der Ebene zwischen den Drucktürmen  
   
 
Der hintere Druckturm bei Sarıabalı  
   
 
   

Biegt man von der Küstenstraße D400 nach Aspendos ab, ist das erste was man sieht die erst vor wenigen Jahren aufwendig restaurierte Eurymedonbrücke. Sie war eine neunbögige Brücke aus römischer Zeit über den Eurymedon (Köprüçay). Heute kaum zu glauben, aber Aspendos besaß einmal einen Hafen.
Auf den Fundamenten des antiken Bauwerks ruht heute die Köprüpazar Köprüsü, eine seldschukische Spitzbogenbrücke mit römischen Spolien, die – den römischen Pfeilerresten im Flussbett folgend – einen markanten Versprung in der Mitte aufweist.

 
   
 
     
     
Fotos: @chim, Izabela Miszczak    
Quelle: Wikipedia u.a.