Kyaneai

 

     
 

 

Die Stadtmauer, in der Mitte das westliche Stadttor  
   

Die Ruinen von Kyaneai liegen auf einem Hügel oberhalb des Dorfes Yavu auf einem Bergrücken. Stadtmauer und Theater stammen aus frühhellenistischer Zeit, die meisten anderen Reste aus der römischen Kaiserzeit. Der Ort bestand bereits in archaischer und klassischer Zeit. Der lykische Name von Kyaneai lautete vermutlich Khbahñ, ein Ortsname, der auf dem Inschriftenpfeiler von Xanthos erwähnt ist.

 
   

 
Die untere Agora  
   

Kyaneai wurde zur bedeutendsten Siedlung des Yavu-Berglandes. In den antiken Schriftquellen ist Kyaneai kaum erwähnt, war aber nach Ausweis seiner Münzen, Inschriften und archäologischen Überreste eine bedeutende Polis.
Sie gehörte nach 168 v. Chr. dem Lykischen Bund an und wurde in der Kaiserzeit Teil der römischen Provinz Lycia et Pamphylia. Münzen gibt es von der Zeit des Lykischen Bundes an bis zu Gordian III. In der Spätantike und der byzantinischen Zeit war Kyaneai Sitz eines Bischofs, der dem Metropoliten von Myra unterstand. Kyaneai bestand wohl bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts.

 
   

 
Das Theater  
   

Das hellenistische Theater der antiken Stadt Kyaneai wurde in einen natürlichen Hang gebaut und ist noch nicht umfassend erforscht und ausgegraben. Das aus dem 2. Jh. v. Chr. stammende Theater ist zweifellos das am besten erhaltene Bauwerk von Kyaneai.

 
   
 
Das Theater  
   
 
   

 
Lykische Sarkophage  
   

Kyaneai besitzt mit mehr als 380 Exemplaren die größte Sarkophag-Nekropole Lykiens. Die meisten der dortigen Sarkophage zeichnen sich durch die landschaftspezifische spitzbogige Form ihrer Deckel aus. Der bedeutendste Sarkophag von Kyaneai stammt aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. Er zeigt diverse Reliefs und eine lykische Inschrift. In ihm war ein gewisser Khudalijẽ bestattet, bei dem es sich gewiss um einen der Dynasten von Kyaneai handelt.

 
   

 
Stadtmauer  
   

Die Stadt war auf drei Seiten von Mauern umgeben. Im Süden konnte aufgrund der natürlichen Begebenheiten auf Befestigungen verzichtet werden. Die Stadtmauern fallen besonders durch die Verwendung von Spoilen und ihre scheinbar schnell errichtete Ausführung auf. Sie dürften erst zu einem recht späten Zeitpunkt errichtet worden sein. Im nördlichen und westlichen Teil der Stadtmauer finden sich drei teilweise erhaltene Stadttore. Im umschlossenen Stadtgebiet findet man, zwischen Sträuchern und Bäumen versteckt, etliche Bauten, vornehmlich aus der römischen Kaiserzeit.

 
     
     
Fotos: @chim, Monika P.    
Quelle: Wikipedia u.a.