Adamkayalar in Kilikien

 

     
 

 

Der Abstieg zu den Grabreliefs  
   

Die Adamkayalar (türkisch für Menschenfelsen) sind römische Grabreliefs. Sie liegen in der Nähe des antiken Korykos beim heutigen Ort Kızkalesi in der südtürkischen Provinz Mersin. Etwa acht Kilometer nördlich von Kızkalesi in den steilen, fast senkrechten Wänden des Şeytan Deresi (Teufelstal) liegen an schwer zugänglicher Stelle mehrere römische in den Fels gehauene Familiengräber mit dreizehn dazugehörigen Reliefs. Sie werden heute ins zweite bis erste vorchristliche Jahrhundert datiert.

 
   

 
   

Die Darstellungen zeigen die Verstorbenen mit ihren Familien, zum Beispiel bei einem Festmahl. Eine männliche Figur liegt auf einer Kline, ein anderer hat Weintrauben in der Hand. Andere Personen sind mit Lanze oder Streitaxt bewaffnet. Unter den Abgebildeten sind auch Frauen mit langen Gewändern und Kopftüchern. Unter zweien der Reliefs sind Inschriften zu sehen. Der Stil der Kunstwerke macht einen etwas ungelenken Eindruck, er findet sich ähnlich in den nahegelegenen Nekropolen von Kanytelleis und Olba.

Es wurden noch keine archäologischen Untersuchungen vorgenommen..

 
   

 
   
 
   
 
   

 
   
                          
   
 
   
 
Antike Ruinen oberhalb der Teufelsschlucht  
   
 
Antike Ruinen oberhalb der Teufelsschlucht  
   

An oberen Rand der Schlucht befinden sich auf einer Anhöhe Ruinen unbekannter Herkunft. Aufgrund des teilweise deutlich sichtbaren Zyklopischen Mauerwerks dürften zumindest Teile der Anlage aus hellenistischer, wenn nicht hethitischer Zeit stammen. Zyklopische Mauern wurden auch von den Etruskern und anderen vorrömischen Völkern in Italien sowie im hethitischen Bereich bis ins 3. Jahrhundert vor Christus verbaut.

Eine Sichtung der ganzen Anlage ist durch den dichten Dornenbewuchs fast unmöglich. Die Lage der Anlage auf der höchsten Stelle am Rande des Tales, mit Blick auf die Mädcheninsel von Korykos (heute Kizkalesi) liegt die Vermutung nahe, dass es sich hier um einen befestigten Beobachtungsposten z.B. zum Schutz vor Seeräubern gehandelt hat. Vermutlich wurde der Ort auch noch in byzantinischer Zeit zumindest teilweise genutzt.

 
     
     
Fotos: @chim, Андрей Мурашкин    
Text: Wikipedia u.a.