Kloster Sumela in Bithynia et Pontus

 

     
 

 

Kloster Sumela  
   

Das Sumela-Kloster (türkisch: Sümela Manastiri) ist ein ehemals griechisch-orthodoxes Kloster aus byzantinischer Zeit.  Das Kloster liegt 45 km südlich von Trabzon im Altindere-Nationalpark im Zigana-Gebirge (Ostpontisches Gebirge) in 1071 m Höhe.
Es ist etwa 270 m oberhalb einer Schlucht des Altindere (in der Antike: Pyxites) in den Fels gehauen und gebaut.
Es beherbergte von 1628 bis 1902 die Räumlichkeiten des Phrontisterions, einer bedeutenden pontosgriechischen Bildungseinrichtung.

 
   
 
Befestigtes Teilstück des leichter zu begehenden Fußweges  
   

Es führen zwei Wege hoch zum Kloster. Für passionierte Bergwanderer führt ein gut 2 km langer, steiler Fußweg hinauf. Das Gros der Besucher nutzt aber einen der kleinen Busse, die über eine schmale aber sichere Straße bergauf in die Nähe des Klosters fahren. Ein Stück weniger anstrengender Fußweg bleibt aber dem Besucher auch nicht erspart.

 
   

 
Das Aquädukt  
   

Ein an die Felswand gebautes Aquädukt versorgt das Kloster mit Wasser und wurde mittlerweile restauriert. Dem Besucher erschließt sich die Funktion dieser Bogenkonstruktion kaum.

 
   

 

Die Treppe zum Eingang des Klosters

 
   

Eine lange, schmale Treppe führt zum Eingang des Klosters, welcher mit Wachhäuschen flankiert ist. Eine weitere Treppe führt in den Innenhof. Die wichtigsten Teile sind die Felsenkirche, einige Kapellen, Studienräume, ein Gästehaus, Bibliothek und der heilige Brunnen.

 
   

 
Blick in das Innere der hinter der Fassade verborgenen Höhle  

 

 

Der Legende nach wurde die Ikone, die vom Evangelisten Lukas selber gemalt worden sein soll, nach dessen Tod von zwei Engeln getragen durch die Wolken in eine Höhle im – damals – Pontischen Gebirge. Zwei junge Eremiten aus Athen, Barnabas und sein Neffe Sophronios, wurden ebenfalls von den Engeln zu der Wanderschaft eingeladen und entdeckten die Ikone in einer Höhle mitten im Wald bei Wasserfällen.
Das war vermutlich im Jahr 385 und die Höhle bereits, wie so viele, von frühchristlichen Eremiten bewohnt. Die Höhle wurde erweitert und eine Kapelle hineingebaut.

 
   
 
Der Abstieg in den Innenhof  

 

 

Um 500 förderte Kaiser Anastasios den Bau eines Klosters. 640 wurde es durch ein Feuer zerstört. Der Mönch Christophoros aus dem Kloster Vazelon baute es wieder auf. Im 12. Jahrhundert wurde es wieder zerstört, angeblich von Räubern, die auf der Suche nach der Ikone waren. Die Ikone wurde unversehrt aus dem Fluss geborgen.

 

 

 

 

Bemalte Höhlenkirche

 
   

Sein heutiges Aussehen erhielt das Kloster im 19. Jahrhundert, als Gebäude mit Mönchzellen vor die eigentliche Felsenkirche gebaut wurden. Als nach dem Ersten Weltkrieg die griechische Bevölkerung auf dem Pontos bei dem Versuch, eine eigene Republik zu gründen, den Truppen Atatürks unterlag, mussten auch die Mönche 1926 aufgrund des Griechisch-Türkischen Bevölkerungsaustausches das Kloster verlassen. Die Reliquien wurden in einer nahen Kapelle versteckt und konnten 1930 auf Intervention des türkischen Ministerpräsidenten Ismet Inönü nach Griechenland gebracht werden. Heute befinden sie sich in der gleichnamigen Neugründung im griechischen Kastania / Veria.

 
   
 
Fresko in der Höhlenkirche    
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.