Kiz Kalesi (Mädchenburg)

 

     
 

 

Kiz Kalesi  
   

Bei Strabon wird die Insel unter dem Namen Krambusa erwähnt.
Laut den Inschriften am Südostturm wurde die Festung im 12./13. Jahrhundert unter dem armenischen König Leon II. errichtet und wenig später ausgebaut.  Im 13. Jahrhundert gehörte sie zeitweilig zum Königreich Kleinarmenien unter Hethum I. Nachdem im 15. Jahrhundert die Landfestung an die Osmanen gefallen war, konnte der Emir von Karaman auch die Inselfestung erobern.

 
   

 
   

Die Mauern der Festung sind mit Schießscharten ausgestattet und haben eine Gesamtlänge von 192 m, in Ost-West-Richtung hat die Burg ihre größte Breite mit 75 m. Die Süd- und die Westmauer stehen etwa rechtwinklig zueinander. Die südliche verfügt über drei rechteckige Türme, von denen der dreistöckige Ostturm der höchste ist. Die Mauern bestehen aus unterschiedlichen Steinen, teils bossierte und unbossierte Quader, Spolien von antiken Bauten, teils aber auch das für armenische Bauwerke typische Kleinmauerwerk. An der Westmauer ist innen ein Wehrgang erhalten, der sich über Bögen nach innen öffnet. Im Innenhof gibt es Reste einer Kapelle und einer Zisterne.

 
   

 
   

Der venezianische Reisende Giosafat Barbaro erwähnt in seinem Reisebericht aus dem 15. Jahrhundert zwei armenische Inschriften, ebenso der französische Orientalist Victor Langlois, der sie 1861 veröffentlichte. Eine davon ist noch über der restaurierten Tür des östlichen Eckturms erhalten, die zweite ist verschwunden. Laut Langlois war die Insel im Mittelalter über einen Damm mit dem Festland und der Landburg von Korykos verbunden. Tatsächlich sind heute noch sowohl am westlichen Strand als auch bei der Landfestung Korykos jeweils Reste einer Mole zu sehen.
Der britische Kapitän Francis Beaufort, der im Auftrag der Admiralität in den Jahren 1811–1812 die kilikische Küste erkundete, fand die Mole von der Landburg noch etwa 100 m weit ins Meer ragend vor, mit einer Plattform für einen Leuchtturm.

Um ihre Entstehungsgeschichte rangt sich die Sage, dass ein Sultan die Burg errichten lies um seine Tochter vor einem ihr prophezeiten Schlangebiss zu schützen. Der tödliche Biss ereilte die Tochter aber trotzdem, da die Schlange in einem Obstkorb auf die Insel gebracht wurde. Diese Sage hört man in der Türkei allerdings öfter, so auch um dem Mädchenturm im Bosporus bei Istanbul.

 
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.