Çavuştepe (Festung Šardurihinili)

 

     
 

 

Festung Šardurihinili  
   

Die Überreste der urartäischen Festung Šardurihinili (Sarduris Stadt), die zwischen 764 und 735 v. Chr. durch König Sarduri II. errichtet wurden, befinden sich oberhalb des Dorfes Çavuştepe. Sie befindet sich am Hang des Bol Dağı, was der Festung strategische Bedeutung verlieh. Eine wichtige Heeresstraße führte von der urartäischen Hauptstadt Tušpa nach Šardurihinili und von dort über den Kel-i-Schin-Pass nach Musasir.

 
   

 
Die Ruine des Palastes  
   

Šardurihinili wurde erbaut, als Urartu mächtig war und ist ein beeindruckendes Beispiel für die urartäische Architektur, Kunst und Kultur. Ausgrabungen fanden zwischen 1961 und 1986 statt. Die Festungsanlage Šardurihinili besteht aus einer Akropolis und einer Unterstadt.

In der kleineren oberen Festung befindet sich ein Tempel des Gottes Haldi, in der unteren Festung der Palast, Depots, Ställe, Werkstätten und ein Tempel für den Gott Irmušini. In anderen Festungen wurden keine Tempel anderer Götter gefunden, sondern nur solche für Haldi. Innerhalb der Festungsmauer gibt es auch Zisternen. Während der Ausgrabungen wurde ein Getreidespeicher mit versteinertem Korn gefunden. Über die Festung verstreut wurden viele Weihe- und Dankinschriften des Königs an den Gott Haldi gefunden.

Eine exemplarische Inschrift lautet:

„Durch die Größe des Gottes Ḫaldi errichtet Sarduri, Sohn des Argišti, diesen Getreidespeicher. Dort ist 5800 kapi (Maß) Getreide enthalten".

 
   

 
Der Festungshügel  
   

Die Festung wurde im 7. Jh v. Chr. mutmaßlich durch die Skythen zerstört. Im Mittelalter wurden Steine der Festung zum Bau von Häusern benutzt. Das Königreich Urartu war im 1. Jahrtausend v. Chr. ein Königreich im Nordosten Kleinasiens, im Grenzbereich der heutigen Staaten Türkei, Armenien und Iran. Die meisten Forscher gehen davon aus, daß das Reich bereits im 6. Jh v. Chr. sein Ende fand. Zu einer endgültigen Beurteilung des Endes von Urartu sind insgesamt mehr exakte Daten nötig. Mit dem Ende des Reiches verschwindet auch die urartäische Sprache.

 

 

 
 
Getreidespeicher  
     
     
Fotos: @chim, Monika P.    
Text: Wikipedia u.a.