Die Burg St. Peter wurde 1420 von Kreuzrittern errichtet und fiel 1523 den Osmanen kampflos in die Hand, als die Johanniter Rhodos aufgaben. Die Osmanen nutzten sie bis ins 20. Jahrhundert als Ort für Verbannte.
Die Burg ist fast vollkommen erhalten und kann sich mit den prächtigsten Ritterburgen Europas wie Chillon oder Château Gaillard messen, seine Wehre und Türme sind teils fränkischer,
teils byzantinischer Herkunft. |
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Der Bau
der Burg St. Peter ist eng mit der Zerstörung eines der
Weltwunder der Antike, dem Mausoleum von Halikarnassos,
verbunden. 1404 und, Augenzeugenberichten zufolge noch
einmal 1523, wurde das bis dahin existierende, jedoch
von Erdbeben stark beschädigte Mausoleum von den Rittern des Johanniterordens
abgebrochen, um Baumaterial für die Festung St. Peter zu
gewinnen. Verständlich ist dieser Zerstörungsakt nur im
Zusammenhang mit dem Rückzug der Kreuzritter aus Rhodos,
nachdem diese bereits Zypern verloren hatten und nun vor
den Truppen Suleimans des Prächtigen kapitulieren und
Rhodos verlassen mussten.
In aller Eile wurde hier einer der letzten christlichen
Brückenköpfe ausgebaut, bevor sich die Ordensritter 1530
endgültig auf die Insel Malta zurückzogen. |
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Bereits in den älteren Teilen der 1404
errichteten Burg finden sich Architektur- und Reliefstücke aus
Marmor und die typischen graugrünen Quadersteine, aus denen der Kern
des Mausoleums bestand. Sicher ist, dass der Schlussakt der Tragödie
um das Weltwunder "Mausoleum von Halikarnassos" tatsächlich erst
1523 stattfand.
Der mit der Reparatur der Burg beauftragte Festungskommandant de la
Tourette berichtet nämlich, dass nach der Entdeckung der
eigentlichen Grabkammer, eines großen, mit Marmor ausgestatteten
Raums, ohne Umschweife die Reliefplatten zerschlagen und der Bau
abgebrochen wurde. |
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