Der Valens-Aquädukt (Bozdoğan Kemeri, „Bogen des Grauen Falken“) ist Teil einer umfangreichen alten Wasserleitung in den Istanbuler Stadtteilen Saraçhane und Zeyrek, das die Stadt mit Wasser versorgte. Er erstreckte sich ursprünglich über etwas mehr als einen Kilometer zwischen den beiden Hügeln Fatih und Eminönü im europäischen Teil der Stadt. Heute stehen davon nur noch ca. 800 Meter und überspannen den Atatürk Bulvarı. Die nicht mehr vorhandenen Teile wurden durch Angriffe und Erdbeben zerstört und immer wieder, zum letzten Mal 1697, restauriert.
Der Bau des Aquädukts wurde unter Kaiser Konstantin dem Großen, während seiner Herrscherzeit von 306 bis 337 begonnen und 378 unter Kaiser Valens abgeschlossen. Daher stammt der Name Valens-Aquädukt. Im Jahr 766 wurde es von Kaiser Konstantin V. unter enormem Personalaufwand renoviert.
Das von Alibeyköy kommende Trinkwasser wurde über das Aquädukt an alle Orte der Stadt verteilt. Das Bauwerk ist zweistöckig und besteht aus übereinander gesetzten gemauerten Bögen, deren Höhe zwischen 18,5 und 26,5 Meter variiert. |
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Istanbul würde um das Jahr 660 v. Chr.
von dorischen Griechen aus Megara, Argos und Korinth unter dem Namen Byzantion gegründet. Fast 1600 Jahre lang diente sie nacheinander dem Römischen, dem Byzantinischen
und dem Osmanischen Reich als Hauptstadt. Aufgrund seiner günstigen Lage am
europäischen Ufer des Bosporus, auf der Ostspitze einer
Halbinsel zwischen Marmarameer und Goldenem Horn,
wurde Byzantion von 326 bis 330 von Kaiser Konstantin I.
zur neuen Hauptstadt des Römischen Reiches ausgebaut und
in der Folgezeit Konstantinopel genannt.
Nach der Eroberung der Stadt und des nach ihr benannten
Byzantinischen Reichs durch die Türken war sie von 1453
bis 1923 die Hauptstadt des Osmanischen Reiches,
aus der das heutige Istanbul hervorging. Das antike
Byzantion liegt in etwa an der Stelle der heutigen
Stadtteilgemeinde Fatih von Istanbul.>Unter Kaiser Vespasian
(69–79) wurde Byzantion als Teil der Provinz Bithynia et
Pontus in das Römische Reich eingegliedert.
Nachdem die Stadt seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. durch
die Kontrolle des Seehandels eine wirtschaftliche Blüte
erlebt hatte, wurde ihr Wachstum durch die Steuerpflicht
gegenüber dem römischen Statthalter gebremst. Septimius
Severus ließ die Stadt 196 n. Chr. zur Bestrafung für
die Unterstützung seines Rivalen Pescennius Niger
zerstören, auf Fürsprache Caracallas wurde sie jedoch
wieder aufgebaut. 258 wurden Byzantion von den Goten
geplündert und zerstört.
Am 11. Mai 330 n. Chr. machte der römische Kaiser
Konstantin der Große sie zu seiner Hauptresidenz, baute
sie großzügig aus und benannte sie offiziell als Nova
Roma. Wenig später erhielt sie jedoch den neuen Namen
Constantinopolis.
1876 wurde der Name der Hauptstadt als
Istanbul in die neue Verfassung aufgenommen, wo es in
Artikel 2 hieß:
«Devlet-i Osmaniyenin payitahtı Istanbul şehridir / Die
Hauptstadt des osmanischen Staates ist die Stadt
Istanbul‘»
Am 28. März 1930, in der Frühzeit der Republik, wurde
İstanbul zum offiziellen Namen der gesamten Stadt.
Da die Stadt in osmanischen Schriften und im türkischen
Volksmund schon seit langem im engeren Sinn so genannt
wurde, war dies eigentlich keine Neubenennung,
sondern eine Angleichung an einen seit langen üblichen
Sprachgebrauch. In den meisten europäischen Ländern
verdrängte die Bezeichnung Istanbul allmählich die
Bezeichnung Konstantinopel beziehungsweise deren
Varianten aus dem Sprachgebrauch. |
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